Dieses Buch untersucht das Zusammenspiel zwischen globalen und lokalen Einflüssen bei Theaterfestivals in der deutschsprachigen Grenzregion rund um den Bodensee. Es erschließt eine faszinierende, jedoch wenig erforschte Theaterregion der akademischen Untersuchung und liefert gleichzeitig die dringend benötigte empirische Grundlage für die oft vagen Theorien zur Globalisierung von Orten und Kultur. Leben wir tatsächlich in einer schrumpfenden Welt, die von einer homogenisierenden globalen Kulturindustrie dominiert wird, oder erleben wir die Wiederbelebung des lokalen Partikularismus? Inwieweit ist eine scheinbar ortsabhängige Kulturform wie das Theater von den Prozessen der kulturellen Globalisierung betroffen? Durch eine detaillierte Analyse von Theaterfallstudien vom Bodensee und die Anwendung eines interdisziplinären theoretischen Rahmens beginnt dieses Buch, diese wichtigen Fragen zu beantworten. Der empirische Schwerpunkt liegt auf den bestimmenden Merkmalen der Bodenseeregion – der wunderschönen und oft romantisierten Naturlandschaft mit See und Bergen und den Grenzen der Nationalstaaten, die diese Region zu einem Knotenpunkt der deutschsprachigen Welt machen. Der Autor untersucht daher sowohl Open-Air-Sommertheaterfestivals wie die international renommierten Bregenzer Festspiele als auch politisch fokussierte grenzüberschreitende Theaterfestivals wie das Jugendfestival TRIANGEL.